Minibar im Hotel: Das sollten Sie bei der Nutzung beachten

Endlich! Ein langer Tag prallvoll mit Meetings ist vorüber. Sie kommen zurück ins Hotelzimmer, ziehen die Schuhe aus und lassen sich mit einem Seufzer aufs Bett fallen. Der Blick fällt auf die Minibar. Jetzt mit einem schön gekühlten Glas Weißwein in der Hand und einer Handvoll Erdnüsse vor dem Fernseher entspannen? Das geht dank Minibar. Doch aufgepasst: Minibar ist nicht mehr gleich Minibar. Viele Hotels nutzen mittlerweile kleine Kühlschränke mit Sensor oder bieten ganz andere Alternativen an. Wir verraten Ihnen, was Sie für die aktuelle Welt der Minibars unbedingt wissen sollten und klären die häufigsten Kundenfragen.

#1: Wie benutze ich moderne, sensorgesteuerte Minibars richtig?

Früher war alles ganz einfach: Man nahm einen Artikel heraus und zahlte dafür. Die Basis des Systems: Ehrlichkeit. Der Gast schrieb auf eine Liste, was er verbraucht hatte. Hotelmitarbeiter überprüften die Minibars täglich und legten beim Check-out die beiden Listen nebeneinander und verglichen die Preise. Allerdings: Der Aufwand war für das Hotelpersonal enorm. Deshalb finden sich heute in den Zimmern immer häufiger automatische Minibars, die über Sensoren erfassen, was verbraucht wurde. „Jedes Mal, wenn ein Artikel für einen bestimmten Zeitraum von einem Sensor wegbewegt wird”, erklärt Walt Strasser vom schweizerischen Minibarhersteller Minibar Systems, „wird das automatisch als Kauf registriert und dem Gast berechnet. Hotelbesitzer definieren den Zeitraum, meist liegt er irgendwo zwischen 10 und 60 Sekunden.“ Denken Sie also am besten zweimal nach, bevor Sie ein Produkt aus dem Minikühlschrank entnehmen. Wenn ein Gegenstand bewegt wird – also herausgenommen oder verschoben – wird das berechnet.

#2: Muss ich auch zahlen, wenn ich die Flasche wieder unangebrochen zurückstelle?

Selbst exakte Hightech-Minibars haben ihre Tücken: Damit Sie nicht zu Unrecht etwas bezahlen müssen, was Sie nicht verbraucht haben, führen Sie am besten immer eine eigene Liste. Benutzen Sie am besten nie das ‚Nicht stören‘-Schild. So kann man sicher sein, dass die Mitarbeiter, die für die Minibar zuständig sind, auch ins Zimmer kommen und die Minibar überprüfen sowie auffüllen können. Spätestens da wird festgestellt, ob wirklich etwas fehlt oder nicht. Und was nicht verbraucht wurde, muss auch nicht bezahlt werden.

#3: Darf ich eigene Getränke und Essen mit auf das Zimmer nehmen und in der Minibar lagern?

Sie dürfen in Maßen Getränke und Essen mit auf Ihr Zimmer nehmen; diese in der Minibar zu kühlen ist am besten nach Rücksprache mit dem Hotel erlaubt. Manche Hotels untersagen dies explizit und erheben sogar Gebühren, falls der Gast sich nicht daran hält. Achten Sie grundsätzlich darauf, dass die zur Verfügung gestellten Inhalte in der Minibar nicht verschoben werden, wenn sie eine sensorgestützte Minibar im Hotelzimmer vorfinden. Sonst wird es teuer. 

#4: Kostet der bereitgestellte Kaffee oder Tee etwas?

Für gewöhnlich ist der Kaffee aus der bereitgestellten Kaffeemaschine sowie der Tee, den man sich mit dem Wasserkocher zubereiten kann, kostenfrei, wenn nicht explizit z.B. auf der Minibarpreisliste erwähnt. Sollten Sie unsicher sein, ist ein Anruf bei der Rezeption immer eine gute Idee.

#5: Was ist im Hotelzimmer kostenlos?

Auf dem Sideboard finden Sie eine Flasche Wasser, ein paar Pralinen, einen Schokoriegel oder einen Korb voll mit frischem Obst? Vorsicht, das könnte aber muss kein netter Willkommensgruß vom Hotelmanagement sein. Denn im Grunde ist es egal, ob zu kühlende oder nicht zu kühlende Produkte vom Hotel bereitgestellt werden. Eine kostenfreie Nutzung hängt nicht mit der Aufbewahrung in der Minibar zusammen. Schauen Sie immer, ob im Zimmer ein Hinweis oder Schild darüber Auskunft gibt. Wer unsicher ist, ruft am besten kurz die Rezeption an. Oder werfen Sie einen Blick auf die Buchungsbestätigung, hier finden Sie in der Regel einen konkreten Hinweis, ob etwas davon als Gratisleistung vom Hotel bereitgestellt wird.

#6: Wo finde ich die Minibar?

Diese Frage scheint zunächst banal zu klingen. Doch Minibars sind heute nicht nur würfelförmige Hotelzimmerkühlschränke. Automatische Minibars gibt es heute auch in Tablettform. Andere sind in Schubladen untergebracht. Und wiederum einige Hotels testen interaktive Roboter wie Jeeves, die sich eigenständig auf den Weg zur Zimmertür machen, wenn sie angefordert werden.

#7: Kann ich mich beschweren, wenn mein Zimmer keine Minibar enthält?

Sie finden keine Minibar im Zimmer? Dann könnte das daran liegen, dass prinzipiell nur 5-Sterne-Hotels Minibars im Zimmer anbieten müssen. Hotels mit weniger Sternen offerieren diesen Service einfach gratis und nach Gusto mit an. Sollte gar keine Minibar zu finden sein,  schauen Sie mal am Empfang nach. „Lobby Stores“ mit von außen einsehbaren Kühlschränken sind eine Alternative, die in vielen Boutiquehotels eingesetzt wird. Darin befinden sich gekühlte Getränke und frisch zubereitete Snacks oder sogar Salate, falls man sich gerne eine Mahlzeit aufs Zimmer holen will, oder sich ein Lunchpaket für den Tag mitnehmen möchte. In größeren Städten gibt es Lieferdienste wie Uber Eats oder Deliveroo, über die man sein Wunschmenü zusammenstellen und anliefern lassen kann, sofern das Hotel kein eigenes Restaurant hat.

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Von am 23.08.2019 unter Hotel und Reise veröffentlicht.