Viele Vorurteile ranken sich um das Bahnhofsviertel von Frankfurt. Doch ich möchte behaupten, dass es
immer besser ist, sich ein eigenes Urteil zu bilden und das Viertel zwischen Bankentürmen und
Hauptbahnhof selbst zu erleben.
So kommen Sie „in Fahrt“
Es gibt jene, die eine Stadt auf sich wirken lassen, einfach loslassen, die Luft einatmen, die
Menschen beobachten, Gerüche wahrnehmen.
Und es gibt Andere, die lieber in ein Museum gehen oder an einer geführten Tour teilnehmen und sich
diese Wahrnehmungen und Eindrücke erklären lassen. Für sie ist eines der angebotenen Stadtevents genau
das Richtige als Einstieg.
Für 11 Euro kann man an der 1,5 – 2- stündigen Tour durch das Bahnhofsviertel teilnehmen.
Erfahren Sie die Hintergründe der Geschichte des Viertels, die Entwicklung vom Schicken über das
Anrüchige bis hin zum heutigen Toleranten und Trendigen.
Wem diese Tour noch zu alltäglich ist, kann die Red Light Tour buchen und noch mehr Einblicke in das
Leben im Viertel bekommen, in den Alltag der Menschen, die hier arbeiten. Diese Führung dauert 3
Stunden, beginnt erst Mitternacht und kostet 69,00 Euro. Dies beinhaltet jedoch den Eintritt in einen
Striptease- und Tabledanceclub, sowie Getränke und eine Currywurst. Eine Freundin von mir hat diese
Tour auch als Frankfurterin erst kürzlich gemacht und war sehr beeindruckt, überrascht, eventuell
geschockt, aber sehr interessiert noch mehr zu erfahren.
Kulinarisch-sündige Tour
Die kulinarische Tour führt mir immer wieder olfaktorisch vor Augen, wie viele verschiedene Nationen
doch in diesem Viertel leben und welche außergewöhnlichen Speisen hier genossen werden können. Die
meisten Läden und Betriebe sind inhabergeführt und bieten authentische Köstlichkeiten. Die
kulinarische Tour kostet 24 Euro und dauert fast zwei Stunden.
Sie schafft außerdem einen wundervollen Übergang in einen Abend im Bahnhofsviertel. Natürlich ist es
auch ein anrüchiges Viertel und ich fühle mich nachts alleine nicht immer sicher, aber es ist
spannend, interessant, nie langweilig und bietet jede Woche eine neu eröffnete Bar oder ein
Restaurant, das ich ausprobieren möchte.
Vier Restaurant-Tipps im Frankfurter Bahnhofsviertel
Die folgenden Restaurants schaffen es, sich regelmäßig neu zu erfinden, wechselnde Menüs und
Veranstaltungen zu organisieren um in ihren spannenden Kiez zu locken.
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Es ist der mir
einzig bekannte Supper Club in Frankfurt. Hier wechseln nicht nur die Menüs, sondern auch die
Köche. Dies setzt voraus Mitglied zu werden und den Newsletter zu erhalten. So verpasst man keines
der 3 Gang-Menüs am Donnerstag, kreative à la carte-Abende mit wechselnden Mottos am Freitag und
vegetarische Live Saver-Samstage.
Ich kann mich noch immer an meinen ersten Abend im Club Michel erinnern. Es hat etwas länger
gedauert, die Klingel zu finden und ich kam direkt ins Gespräch auf dem Weg in den ersten Stock.
Die Stufen waren voller Kerzen und ich fühlte mich, als wäre ich zu einer WG-Feier eingeladen. Die
langen Tafeln mit dem Tafelwasser und frischen Blumen in Vintage-Vasen hatten es mir direkt
angetan.
Jeder Gang wurde durch einen Gong angekündigt und beschrieben. Beim Dessert kam es uns so vor,
als wären wir mit Freunden zum Essen gekommen, dabei hatten wir nur 3 Gänge mit unseren
Tischnachbarn gegessen und Tafelwasser geteilt.
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Fans der berühmtem
Pastrami Sandwiches zog es direkt bei der Neueröffnung des Ladens ins Viertel. Es stehen aber auch
viele andere Kleinigkeiten auf der Speisekarte.
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Auch hier sind meine
Erinnerungen an das erste Abendessen wie von gestern. Es gibt so viele Leckereien auf der Karte,
dass es meine Empfehlung ist alles auszuwählen was toll klingt und in die Mitte zu stellen um zu
teilen. Die Drinks sind fantastisch und ein weiterer Grund an der Bar auf einen Tisch zu warten.
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Das Restaurant des
25hour Hotel serviert nicht nur Steaks auf dem heißen Stein. Die Burger sind grandios, genau wie
die Live Abende am Freitag und die Rooftop Bar im Sommer. Es ist ein Muss zu reservieren, aber
dies ist generell ein Muss in Frankfurt.
Ein Abend im Bahnhofsviertel verlangt sicherlich etwas Toleranz, ob mit oder ohne Tour, aber es ist
die Erfahrung immer wert – versprochen.
Bildnachweise
- Maxie Eisen: Mit freundlicher Genehmigung von BUREAU N – Photographer: Steve Herud
- Walon & Rosetti: Mit freundlicher Genehmigung von Walon & Rosetti
- Club Michel: Josefine Winkler
- Chez Ima: Josefine Winkler