Wiener Schmäh zwischen traditioneller Kaffeehauskultur und moderner Lebensfreude
Ein wenig melancholisch, so erwarten viele Besucher die Stadt Wien. Die österreichische Hauptstadt hat sich mit ihrem typischen Wiener Schmäh und Weltschmerz einen weltweiten Ruf erarbeitet. In stundenlangen Gesprächen betrachten die Wiener das Weltgeschehen vom Kaffeehaus aus; die Sehenswürdigkeiten und Wahrzeichen sind beeindruckende Zeugnisse der Vergangenheit. Doch Wien hat auch eine überraschend moderne, junge Seite. Die elektronische Musikszene ist international bekannt, kreative Designer verleihen der Stadt ein lebensfrohes Antlitz. Auf Ihren Entdeckungstouren können Sie alle Facetten der österreichischen Hauptstadt kennenlernen.
Nach und in Wien unterwegs
Wien lädt mit seinem milden und trockenen Klima das ganze Jahr über zu einer Städtereise. Das spiegelt sich auch in der Statistik wieder: Über 14 Millionen Übernachtungen verzeichnet die österreichische Hauptstadt jährlich. Zimmer sind in allen Preiskategorien zu haben. Eine frühzeitige Buchung ist vor allem im Dezember notwendig, wenn viele Besucher zu den Weihnachtsmärkten, dem Silvesterpfad und dem Kaiserball zu Gast sind. Die zentrale Lage in Europa macht Wien zu einer wichtigen Drehscheibe und bietet ideale Verkehrsanbindungen. Flugreisende kommen vom Fluhafen Wien aus mit dem City Airport Train CAT, der Schnellbahn oder mit Bussen der Wiener Airport Lines in die Stadt. Mit nationalen und internationalen Bahnanbietern reisen Sie bequem bis zum Wiener Hauptbahnhof, der modernsten Verkehrstation Österreichs. Internationale Fernbuslinien steuern ebenfalls den Hauptbahnhof an. Über das gut ausgebaute österreichische Fernstraßennetz gelangen Sie mit dem Pkw nach Wien. Österreichs Autobahnen sind mautpflichtig. Wiens Stadtgebiet ist hervorragend mit S- und U-Bahnen erschlossen.
Vom historischen Kern zum kreativen Zentrum
Wiens historischen Kern entdecken Sie im 1. Bezirk. Innere Stadt nennen die Wiener dieses Viertel auch, befindet es sich doch im innersten der Ringe. Die Innere Stadt ist nicht nur der historische, sondern gleichsam der kulturelle Kern der österreichischen Hauptstadt. Hier finden Sie mehr als 60 Museen, hier können Sie den Stephansdom besichtigen und hier entdecken Sie auch das Wiener Rathaus. Im Wiener Stadtpark, im Volksgarten und im Burggarten zeigt sich der 1. Bezirk von einer überraschend grünen Seite.
Künstler, Designer, Musiker: Wer in Wien kreativ ist, ist im 7. Bezirk Neubau unterwegs. Der gilt schon lange als eines der wichtigsten Kreativviertel der Stadt. Vor rund 20 Jahren war der 7. Bezirk das Wiener Studentenviertel; die Studenten von einst sind gleich dageblieben und verleihen dem Bezirk heute sein frisches Gesicht. Tagsüber schlendern Sie hier vorbei an ausgefallenen Boutiquen und betrachten Mode, die den Prunk vergangener Zeiten mit modernen Einflüssen verbindet. Haupteinkaufsmeile ist die Burgstraße. Am Abend locken hier viele kleine Bars und Lokale zum Einkehren. Kulturinteressierte zieht es ins Museumsquartier.
Wiens Wahrzeichen: Historie und Nervenkitzel
Das bekannteste Wahrzeichen Wiens ist ohne Frage der Stephansdom. Seine vier gotischen Türme erheben sich weit über die Dächer der Stadt. Den besten Ausblick genießen Sie vom Südturm aus. Der ist 136,44 Meter hoch, ganze 343 Stufen gilt es zu bewältigen, bis Sie in der Turmkammer ankommen. Möchten Sie Wiens bekannteste Glocke, die Pummerin, bewundern, geht es in den niedrigeren Nordturm. Nicht entgehen lassen sollten Sie sich auf Ihrer Besichtigungstour den Domschatz: Reliquien, wertvolle Bücher und Gewänder warten auf ihre Entdeckung.
Ebenfalls eine hervorragende Aussicht genießen Sie vom Donauturm aus. Das rotierende Aussichtsrestaurant befindet sich auf 165 Metern Höhe und bietet Ihnen freie Sicht auf die Wiener Altstadt und den Wienerwald. Insgesamt ist der Donauturm 252 Meter hoch und wurde 1964 zur Wiener Internationalen Gartenschau gebaut. An die erinnert heute noch der grüne Donaupark. Wünschen Sie sich ein bisschen Nervenkitzel? Dann wagen Sie doch einen Bungee-Sprung vom Donauturm.
Welch schöner Brunnen! Das soll Kaiser Matthias einst ausgerufen haben, als er im heutigen Wiener 13. Bezirk Hietzing einen artesischen Brunnen entdeckte. In der Mitte des 17. Jahrhunderts entstand an dieser Stelle ein prunkvolles Schloss für die Kaiserin Eleonora Gonzaga - der Name: Schloss Schönbrunn. Das heutige Aussehen erhielten Schloss und Park allerdings erst im 18. Jahrhundert unter Kaiserin Maria Theresia. Bis zum Ende des Ersten Weltkriegs diente Schönbrunn als Sommerresidenz des Kaiserhauses. Das größte Schloss Österreichs gehört heute zum UNESCO-Weltkulturerbe. Im 160 Hektar großen Schlosspark entdecken Sie den ältesten noch bestehenden Zoo der Welt, den Tiergarten Schönbrunn.
Entdecken Sie weltberühmte Kunstwerke in Wiens Museen
Auf der Südspitze der Hofburg finden Sie eines der bedeutendsten Museen der Stadt: Die Albertina war einst ein prachtvoller Wohnsitz der Habsburger-Dynastie. Die Kunstsammlung zeigt weltbekannte Meisterwerke: Dürers "Feldhase" und die "Zum Gebet gefalteten Hände", die Kinderstudien von Peter Paul Rubens, Zeichnungen und Druckgrafiken von Klimt, Schiele, Picasso und vielen anderen Meistern können Sie hier in wechselnden Ausstellungen bewundern. Bereits 1776 gründete Herzog Albert von Sachsen-Teschen die Sammlung.
Einige weitere bedeutende Werke der Kunstgeschichte können Sie sich im Belvedere ansehen. Der Kunstliebhaber Prinz Eugen von Savoyen ließ sich das Schloss einst als Sommersitz bauen. Heute gehört der Belvedere zu den meistbesuchten Museen der Stadt. Herzstück der Sammlung ist das Gemälde "Der Kuss" von Gustav Klimt. Auch die goldhinterlegte "Judith" befindet sich in der Sammlung. Im unteren Belvedere können Sie auf den Spuren des Prinzen wandeln und seine prunkvollen Wohnräume besuchen.
Ein abwechslungsreiches Programm hat das Theater an der Wien zu bieten. Neben der Wiener Staatsoper hat es sich als das "etwas andere Opernhaus" etabliert. Etwas anders ist es, da es als Stagione-Betrieb barocke und moderne Opern in schneller Folge zeigt. Fast jeden Monat können Sie hier eine neue Premiere erleben. Mozart, Händel und Tschaikowski kommen ebenso zur Aufführung wie zu Opern umgearbeitete Stücke von Ödön von Horvarth.
Erleben Sie die typische Wiener Kaffeehauskultur
Die Wiener Kaffeehauskultur ist weltberühmt. Sie gehört sogar zum immateriellen Weltkulturerbe der UNESCO. Was Wiener Kaffeehauskultur bedeutet, erleben Sie nirgendwo so stilecht wie im Café Sacher. Das finden Sie im 1. Bezirk, direkt hinter der Wiener Staatsoper. Franz Sacher erfand hier einst die bekannte Sachertorte. Genießen Sie die Torte mit einem "großen Braunen" oder einem leckeren Milchkaffee. Den typischen Wiener Schmäh gibt es gratis dazu. Einfach mal die Seele baumeln lassen, Zeitung lesen, über Gott und die Welt diskutieren: Im Café Sacher im gleichnamigen Hotel entspannen Sie in charakteristisch wienerischer Atmosphäre.
Speisen mit Tradition: Bitzinger's Augustinerkeller ist einer der letzten erhaltenen Klosterkeller in der Wiener Altstadt. Nur im Keller liegt das Restaurant heute nicht mehr. Das Wiener Straßenniveau hat sich so weit verändert, dass das Gewölbe mittlerweile im Erdgeschoss liegt. Das ändert nichts an den beeindruckenden Mauern, die sich über die Tische spannen. Die Familie Bitzinger serviert typische Wiener Schmankerl wie Frittatensuppe und Backhuhn. Auch das Wiener Schnitzel darf natürlich nicht fehlen. Die Gerichte liegen preislich im mittleren Bereich.