Go Vegan Leipzig – City Guide
Nadine und Jörg von eat this! erkunden Leipzig vegan
Leipzig schaffte es 2013 sogar auf Platz drei in PETAs Top 10 der vegan freundlichsten Städte Deutschlands. Knapp hinter Berlin auf Platz eins und München auf Platz zwei. Umso höher waren natürlich unsere Erwartungen an das dortige Angebot.
Tatsächlich bietet Leipzig für Veganer einige gute Anlaufstellen, die sich quer über die ganze Stadt verteilen. Etwas verwundert hat uns lediglich die Tatsache, dass sich im Stadtzentrum dagegen kaum etwas finden lässt, die meisten Hotspots sind in im Stadtteil Connewitz angesiedelt.
Unser getestetes Hotel „Book” bietet für Veganer leider keine großen Überraschungen.
Was es sonst noch alles in Leipzig zu entdecken gibt, stellen wir dir heute vor.
Chinabrenner
Anders, aber keinesfalls schlecht. Das Chinabrenner überrascht mit einer wenig normierten Speisekarte – es gibt nämlich keine. Zumindest am Mittag wird prinzipiell nur ein Gericht serviert. Dieses aber immer auch in einer veganen Variation!
Am Abend ist das Restaurant ein idealer Treffpunkt. An den großen Tischen können Gruppen bis zu 10 Personen Platz nehmen. Nun gibt es auch eine Karte, die ist allerdings weit entfernt vom gewohnten Standard und begeistert mit erstklassiger Szechuan-Küche.
Optische Akzente setzen die schweren asiatisch designten „Eingangstore“ und industrieller Schick im Inneren.
Fleischerei
Zugegeben, für eine vegane Location leitet der Name in die Irre. Doch mit diesem hat das gemütliche Café schon lange nichts mehr am Hut. Statt Mett und Hack gibt es Kuchen satt.
Eine besondere Empfehlung: der wirklich hervorragende Schokoladenkuchen!
Sein besonderes Flair verdankt das Café neben dem verlockenden Kaffeeduft auch der fantastischen Einrichtung: Marmor-Bistrotische und Holztresen im Stil der 50er und eine pompöse Decke angelehnt an den Stil des frühen 20. Jahrhunderts.
Symbiose
Im rein veganen Gasthaus wird auf saisonale Bio-Produkte aus der Region gesetzt. Die Speisekarte ist überschaubar, bietet aber dennoch eine reichhaltige Auswahl an Vorspeisen, Hauptspeisen und Desserts.
Zur Auswahl stehen beispielsweise „Gefüllte Antipasti-Wantan-Taschen“ oder „Hausgemachter Roastbeev-Seitanbraten auf saftig geschmortem Kürbis-Birnen-Rotkohl“.
Eine extra Erwähnung verdient die umfangreiche Getränkekarte, die gut gefüllt allein 20 verschiedene Teesorten zur Auswahl stellt.
Zest
Im Zest wird Genuss groß geschrieben. Mag die Location von außen unscheinbar wirken, ein Blick auf die Speisekarte verrät die hingebungsvolle Raffinesse, mit der alle Zutaten – selbstverständlich frisch – zubereitet werden.
Gerichte wie „Seitanbigos mit Backpflaumen und Herbsttrompeten“ stehen dabei geschmacklich dem klangvollen Namen in nichts nach. Zeit, Essen als solches zu zelebrieren.
Vleischerei
Die Vleischerei ist eine kleine Institution, wenn es um deftiges Streetfood geht. Namentlich kreativ verpackt, locken Vöner, Tühüringer und Cheeeese Burger.
Zugegeben etwas Geduld sollte man bei einem Besuch schon mitbringen, denn das Bistro ist äußerst beliebt. Doch das Warten lohnt sich. Allein bei den Soßen sollte im Zweifelsfall nachgefragt werden. Diese sind nicht alle vegan.
Curry & Co.
Ein Schnellimbiss, dessen geschmackvolle und moderne Einrichtung kaum an eine Currywurstbude im herkömmlichen Sinne erinnert. Das Angebot ist nicht rein vegan, aber immerhin gibt es hier gleich zwei vegane Currywurst-Optionen. Selbst die Mayo zum Garnieren kann in veganer Variante bestellt werden.
Stilecht gehört hierzu selbstverständlich eine Portion Pommes. Das vegane Menü gibt es bereits ab 5,90€.
Deli
Falafelburger, Deli-Sandwich und Sama Sama. Nur eine kleine Auswahl von der leckeren Speisekarte des kleinen Restaurants in Connewitz.
Allgemein beliebt in der Community gestaltet es sich mitunter schwierig einen der wenigen freien Plätze zu ergattern. Ist dies geschafft sind die Kritiken des Delis nahezu ausnahmslos positiv.
Ein Besuch lohnt sich!
Marshalls Mum
Pastellfarbene Wände, Retro-Atmosphäre und richtig leckere Kuchen, Cupcakes und Kaffeespezialitäten! Im gemütlichen Café-Bereich verfliegt die Zeit geradezu während man an seinem Kaffee nippt und dabei dem bunten Treiben hinter der Theke zuschaut.
Eine besondere Empfehlung ist der wirklich leckere vegane Cheesecake!
VVasabi
Täglich frisch zubereitet und einfach himmlisch: veganes Sushi im VVasabi.
Von “Sate”-Avocado-Kreationen bis zu „Masala“ oder „Tandoori“ Rollen. Selbst das Dessert kommt in Sushiform auf den Teller. Komplettiert wird die Auswahl durch hausgemachte Dips, frische Thai-Shakes und Smoothies.
Eyecatcher und Highlight sind die an den Wänden ausgestellten, monatlich wechselnden Kunstwerke.
Atacolypse
„The Beaner”, „Meat Grinder”, „Texas Fajita” oder „Jalapeño Poppers”: das Atacolypse steht bei Tex-Mex Streetfood Fans ganz oben auf der Liste.
Verkauft wird ausschließlich von April bis Oktober. Da am Streetfood Trailer lediglich Außenplätze bereitstehen bleibt die Küche in den Wintermonaten geschlossen. Für aktuelle Informationen empfiehlt sich selbstverständlich immer ein zusätzlicher Blick auf die Webseite oder Facebook-Fanpage.
Dönerbuden – überall Dönerbuden
Die hohe Platzierung in PETAs Liste der veganfreundlichsten Städte räumt Leipzig nicht durch eine Vielzahl an rein veganen Angeboten ab, soviel darf gesagt werden.
Was Leipzig besonders macht, sind die beinahe überall präsenten veganen Alternativen. Kaum eine Dönerbude erlaubt es sich in „Leipzsch”, keinen Döner mit Seitan oder auch Tofu anzubieten – und das auch noch zu absolut fairen Preisen. Das Risiko, zu verhungern, gibt es in der einwohnerstärksten Stadt Sachsens schlichtweg nicht.
Für die Zukunft Leipzigs und auch anderer Städte ist es trotzdem weiterhin wünschenswert, dass sich vegane Gastronomen einfach mehr trauen und sich weniger fast ausschließlich auf die schnelle Küche konzentrieren. Imbisse, Delis & Co. finden wir natürlich auch mehr als super, aber solche Locations gibt es schon zuhauf. Eine größere Auswahl gemütlicher Anlaufstellen, an denen es sich auch länger verweilen lässt, vermissen wir noch.
Bildnachweise
- Alle Bilder © 2015 Nadine Horn & Jörg Mayer – www.eat-this.org