Frankfurt Sachsenhausen – Kunst, Krempel & Kulinarik am Frankfurter Mainufer

Frankfurt „Dribbdebach“, das alte Sachsenhausen

Frankfurt am Main steht für Banken und Business, aber eben auch für Kultur und hessische Lebensart. Ein Ausflug zum Museumsufer und in den kultigen Stadtteil Frankfurt Sachsenhausen verbindet beides: Kunst- und Kulturgenuss in den Frankfurter Museen, Äppelwoi und einen Ausblick auf die imposante Skyline. Unsere Tipps zeigen, dass die Metropole viel mehr als nur die Bankenstadt ist und darüber hinaus ebenfalls einiges zu bieten hat. Im Mittelpunkt: Hessische Gastlichkeit in alteingesessenen Restaurants, die Flaniermeile am Mainufer und das traditionelle Frankfurt.

Das Wichtigste zu Frankfurt Sachsenhausen in Kürze:

  • Sachsenhausen liegt am südlichen Mainufer gegenüber der Frankfurter Altstadt
  • Ein dörfliches, ursprüngliches Frankfurt ist dort zu finden, das Ufer bietet dennoch den Blick auf die Skyline Frankfurts
  • Äppelwoi-Kneipen, Bars und Cafés machen Sachsenhausen am Wochenende zum Vergnügungsviertel
  • Das Museumsufer beherbergt verschiedene Museen zu Kunst, Kultur, Geschichte und Architektur
  • Jeden zweiten und vierten Samstag im Monat findet am Schaumainkai ein sehenswerter Flohmarkt statt

 

Warum Bankenviertel – wenn es Sachsenhausen sein kann?

Sachsenhausen ist ein alter Frankfurter Stadtteil, der im Gegensatz zu vielen anderen Teilen der Stadt schon immer dazu gehörte. Einfache Leute wohnten hier – Gärtner, Fischer, Weber. Und statt die teuren Gebräue der anderen zu trinken, machten sie ihr Getränk selbst. Der Äppelwoi stammt aus diesem Viertel und gehört noch heute fest zur hiesigen Kultur. Und auch sonst ist heutzutage viel Spaß in dem südlich des Mains gelegenen Stadtteil zu finden: Das Viertel gilt als Amüsiermeile und beherbergt besonders am Wochenende viele Feierwütige. Dabei darf aber nicht in Vergessenheit geraten, dass Sachsenhausen jede Menge Kultur zu bieten hat.

Sehenswürdigkeiten wie der Eiserne Steg, der schon auf Gemälden porträtiert wurde und das Quartier mit der Altstadt auf der anderen Seite des Mains verbindet, als auch das Museumsufer, das ebenfalls auf der To-Do-Liste eines Frankfurt Besuchers stehen sollte, tragen dazu bei. Die Flohmärkte am Mainufer sind Besuchermagnete und Umschlagplatz für Trödel, Kunst und Antikes. Dazu kommt der südliche Teil des Viertels, der sich mittlerweile zur Hochburg junger Designer, Schöngeister und der „Alternativen“ gemausert hat. Hier sind etwas andere Geschäfte zu finden als auf der Zeil, das Szeneviertel um die Brückenstraße und die Wallstraße wird zum Zentrum der neuen Frankfurter Mode.

Frankfurt Sachsenhausen: Skyline vom Mainufer

Das Viertel weist durch die vielen kleinen Geschäfte, die alten Kneipen und Restaurants und das beschauliche Mainufer etwas Dörfliches auf und macht es zu einem deutlich gemütlicheren Frankfurt, als das Bankenviertel es je sein könnte – ein Besuch lohnt sich deswegen ganz besonders.

Der Schaumainkai in Frankfurt Sachsenhausen – Kunst, Trödel und die perfekte Aussicht

Der Eiserne Steg führt von der Frankfurter Altstadt über den Main nach Sachsenhausen. Während zur linken dann das Ufer des alten Sachsenhausens und dahinter der traditionell dörfliche Stadtkern Alt-Sachsenhausens zu finden ist, erstreckt sich zur rechten Seite der Brücke der Schaumainkai. Bis zur östlich gelegenen Friedensbrücke reihen sich hier Museen aneinander und bilden so mit der gegenüberliegenden Uferseite zusammen das Museumsufer. Der Schaumainkai selbst beherbergt neun Museen – allen voran das Städel Museum, das Deutsche Filmmuseum und das Liebig Museum. Auf der anderen Seite des Flusses liegen sechs weitere. Die kulturell geprägte Flaniermeile mit den attraktiven Museumsbauten wird ergänzt von einer tollen Aussicht auf „Mainhatten“, die Skyline von Frankfurt, die stolz auch als die spektakulärste Skyline Deutschlands bezeichnet wird.

Links vom Eisernen Steg hingegen findet sich das Sachsenhäuser Ufer, Bestandteil des alten Sachsenhausens. Dahinter, ihren Beginn in der Brückenstraße nehmend, schließt sich der Kern des alten Viertels an. Der Anfang findet sich in der Brückenstraße, eine der traditionellen Haupteinkaufsstraßen im Gebiet, die schon im frühen 20. Jahrhundert 88 Geschäfte, Handwerksbetriebe und Gaststätten aufreihte. Auch heute gehört sie zu einer der belebtesten und wichtigsten Straßen Sachsenhausens, in der das gemütliche alte Frankfurt bereits beginnt. Vom Main kommend nach rechts gewandt erschließt sich dann zur linken das Herz des alten Areals. Das Karree um den Paradiesplatz hat sich besonders am Wochenende als Vergnügungsviertel etabliert. Unter der Woche ist aber immer noch das charmante Ambiente des ursprünglich dörflichen Frankfurts zu spüren.

Frankfurt Sachsenhausen: Kleiner Wegweiser durch Sachsenhausen

 

Äppelwoi – der Geschmack Frankfurts

Mitten drin in Alt-Sachsenhausen – in der Klappergasse – findet sich dann die traditionelle Apfelweinwirtschaft „Frau Rauscher“, in Anlehnung an das Sachsenhäuser Original, das hier im 19. Jahrhundert lebte und nur zu gern dem „Rauscher“, dem Äppelwoi, zusprach. Der ihr gewidmete Brunnen belustigt mit seiner „feuchten Aussprache“ gerne die Passanten, indem die Figur in unregelmäßigen Abständen in Richtung der Vorbeigehenden Wasser spuckt. Aber auch ansonsten ist die Auswahl der traditionellen Äppelwoi-Kneipen im Viertel riesig. Da der Kern, wie Frankfurt allgemein, fußläufig bestens zu erkunden ist, sind die kleinen Gässchen die optimale Flaniermeile, die Frankfurt abseits des Bankenviertels von seiner alten, dörflichen Seite zeigt. Die Äppelwoi-Kneipen liefern mit Äppelwoi und Spezialitäten wie Grie Soss und Handkäs mit Musik die kulinarische Untermalung.

Das Museumsufer in Frankfurt Sachsenhausen

Zurück am Main in Richtung Eiserner Steg und schließlich der Friedensbrücke liegt das bekannte Museumsufer. Dieser Teil des Ufers bietet zahlreiche Möglichkeiten, die kaum alle aufgeführt werden können. 13 Museen sind in diesem Teil der Stadt untergebracht und liefern damit mehr als genug Material für sieben Tage Regenwetter. Ein Event-Highlight des Jahres ist das Museumsuferfest, das immer am letzten Wochenende im August stattfindet. Hierzu öffnen auch einige der Banken ihre Kunstsammlungen für Besucher. Interessierte können sich vorab an der Touristen-Information am Römer anmelden. Die gesamte Museumswelt Frankfurts öffnet ihre Türen in der langen Nacht der Museen, welche jedes Jahr im Frühling stattfindet.        

Der Schaumainkai selbst ist Standort von neun Museen, die in unserer Auflistung nicht fehlen dürfen, da sie nicht nur von innen einiges zu bieten haben, sondern auch mit ihrem äußeren Erscheinungsbild die Promenade am Main optisch aufwerten:

  • Ikonen-Museum an der Deutschordenskirche
  • Museum für Angewandte Kunst
  • Weltkulturen Museum
  • Deutsches Filmmuseum
  • Deutsches Architekturmuseum
  • Museum für Kommunikation
  • Städelsches Kunstinstitut
  • Liebieghaus
  • Museum Giersch

Das Städel ist eins der bedeutendsten deutschen Kunstmuseen, die Sammlung umfasst mehr als 4000 Gemälde – alte und neue Meister – vom Mittelalter bis zur zeitgenössischen Kunst, darunter auch das Bildnis von Goethe in der Campagne (Johann Heinrich Wilhelm Tischbein), die Venus (Lucas Cranach dem Älteren) und Werke von Monet, Courbet, Degas und Caspar David Friedrich. Im Deutschen Filmmuseum wird die deutsche Filmgeschichte porträtiert, Arbeitsmittel und Entstehung gezeigt und mit interaktiven Stationen erlebbar gemacht. Das Liebieghaus – ein an sich bereits sehr schmucker schlossartiger Bau – hingegen widmet sich ebenfalls der Kunst. Hier sind vor allem Skulpturen zu sehen, die Geschichte der Kunst aus verschiedensten Zeiten, von der Antike bis zum Klassizismus, undRegionen, vom alten Ägypten über Griechenland bis nach Rom, erzählen.

Zusammenfassend ist das Museumsufer ein Standort vielfältiger Informationen und gewährt über Kultur, Kunst, Geschichte und Architektur Einblicke in vielerlei Welten.

 

Kunst und Krempel in Frankfurt Sachsenhausen

Ganz in der Manier des Museumsufers ist aber auch draußen Kunst zu entdecken. Am zweiten und vierten Samstag des Monats findet ein sehenswerter Flohmarkt am Schaumainkai statt. Hier ist Trödel, Kunst und anderer Krempel zu finden. Die Atmosphäre am Mainufer und der Blick auf die Museen des Museumsufers und die Skyline Frankfurts machen diesen Besuch zu einem besonderen Erlebnis.

Abseits vom Flohmarkt ist auch unter der Woche „Künstlerisches“ in Sachsenhausen zu finden. Um die Brücken- und Wallstraße herum hat sich in den letzten Jahren ein Szeneviertel der jungen und junggebliebenen Designer, Schöngeister und Modeschöpfer entwickelt. Das belebt den kleinen Teil des Brückenviertels in Sachsenhausen und bietet vor allem etwas zu sehen. Oftmals sind nämlich nicht nur die Kreationen selbst sehenswert sondern auch die Schaufenster und die Lädchen selbst, die einen Spaziergang durch die kleine „Fashionmeile“ zu etwas besonderem machen.

Frankfurt Sachsenhausen: Der Eiserne Steg in Frankfurt bei Nacht

Zusammenfassung

Frankfurt Sachsenhausen bildet einen Teil des ursprünglichen, dörflichen Frankfurts ab und ist daher der ideale Ort, um Frankfurt abseits der Bankenstadt kennen zu lernen. Während am Museumsufer vor allem Kunst und Kultur und ein toller Ausblick auf die Skyline der Stadt geboten wird, ist Alt-Sachsenhausen selbst Heimat ursprünglicher Äppelwoi-Kneipen und anderer Bars, Cafés und Clubs, die gerne zum Vergnügen am Wochenende besucht werden. Der Flohmarkt am Schaumainkai und die kleinen Lädchen der jungen Labels im Brückenviertel machen zudem Kunst und Krempel in Sachsenhausen erlebbar und bieten ein alternatives Einkaufserlebnis in „Dribbdebach“.

 

 

Bildnachweise:

 

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Von am 18.01.2018 unter Destinationen veröffentlicht.